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NURAL MOSER
PSYCHOPHYSICAL AGGREGATES 
13.05-16.06.2022

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photography by Flavio Palasciano

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generously supported by 

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​In der Ausstellung Psychophysical Aggregates werden physische und mentale Unterdrückung sowie Ausbeutung des weiblichen Körpers in unterschiedlichen Ausdruckformen behandelt.

Innerhalb eines audiovisuellen Gesamtkunstwerks, widmen sich die skulpturalen Arbeiten jeweils einer ausgewählten Thematik, welche unterschiedliche Formen von Gewalt gegen Frauen zum Vorschein bringen. Targeting und Traumatisierung des als weiblich gelesenen Körpers durch Unterrepräsentierung, Übergriffe und Gewalt ziehen sich durch alle Kulturen, Altersgruppen und soziale Strukturen unserer anhaltend kapitalistischen vom Patriachat geprägten Gesellschaftsform.

So vielfältig und in ihrer Konsequenz tiefgreifend, diese Macht- und Gewaltmechanismen sind, so komplex und oft subtil finden diese auch statt. Die Arbeiten der Ausstellung sind jedoch nicht subtil, sie zeigen direkt auf ohne etwas zu verschleiern oder zu verschönern. Somit stehen die Arbeiten auch für eine mögliche Befreiung der durch gewalttätigen Erfahrungen manifestierten Traumata. Basierend auf anwendbaren Tools von Gewaltopfern, greift die Ausstellung auch einen möglichen Loslösungsprozess auf. Denn wenn alles offen liegt in der unverschleierten Wahrheit der Misshandlungen, dann öffnen sich auch Möglichkeiten, einen Weg zu finden sich davon zu befreien.

Im Zusammenhang der selbstbestimmten Befreiung und damit auch als Basis für die Ausstellung stehen die Psychophysical Aggregates - geistige und physische Bewusstseinszustände - wie sie aus der antiken, tibetischen Philosophie auch als Skandhas bekannt sind und behandelt werden.

  1. Aggregat der Form

  2. Aggregat der Sinneseindrücke

  3. Aggregat der An/Wiederkennung, Labeling, Typisierung

  4. Aggregat der persönlichen Tendenzen, Begierde, Wünsche und Bedürfnisse

  5. Aggregat des Bewusstseins

    Jedem dieser fünf Aggregatzustände werden dementsprechend Attribute zugewiesen, welche unterschiedliche Aspekte unseres menschlichen Bewusstseins bilden. Damit kann man über die Methode der Selbstreflektion zur Erkenntnis kommen, dass unser Leben im Grunde genommen eine Ansammlung von sich ständig verändernden Konditionen und Erfahrungen ist. Essenziell gibt es im menschlichen Leben nichts was komplett starr, permanent oder einzigartig ist. Damit ist alles kollektiv in flux und wird lediglich aufgrund unserer individuellen dualistischen Wahrnehmung als Realität anerkannt. In dieser Abhängigkeit findet sich auch der immer wiederkehrende Zyklus des Leidens wieder.

    Traumata die sich über Gewalt in Geist und Körper manifestieren stehen im direkten Zusammenhang mit diesem Zyklus, da sie uns über sogenannte Trigger immer wieder begegnen. Diese Trigger sind meistens Reaktionen des Unterbewusstseins und erscheinen uns daher oft als willkürlich, welche wiederum als emotional, wie auch physisch unkontrollierbar in Erscheinung treten können. In diesem Sinne, ist es zwar unmöglich das Erfahrene und dadurch entstandene Trauma rückgängig zu machen, wenn wir es aber schaffen die Ursache unseres Leidens bewusst wahrzunehmen, können wir uns von dessen Auswirkungen soweit lösen und befreien, dass sie nicht mehr lebensbestimmend sind.

    What your mind believes becomes reality. Whether it is reality or not. text by Nural Moser

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